Dienstag, 22. März 2011

a tie in my hair

tie: h&m / top: h&m / blazer: h&m / skirt: forever21 / socks: h&m / wedges: ebay / belt: primark


Als Student hat man nur Freizeit. Man kann jeden Tag bis Mittags schlafen, geht ab und an mal zu einer Vorlesung, doch größtenteils wird gefeiert, gechillt oder zur Abwechslung absolut nichts getan.
Seriously???
Wenn man nicht gerade in einer Vorlesung sitzt, oder Praktikum hat, oder einem Seminar folgt, gibt es immer noch irgendeine Hausaufgabe die erledigt werden muss. Es reicht nicht, dass die Prüfungen aus einem undurchschaubaren Mix aus Multiple Choice und offenen Fragen bestehen, der es einem quasi unmöglich macht, eine ideale Lernvariante zu finden, nein, denn pro Fach müssen auch nochmal 1 bis 5 Schreibaufträge erledigt werden, die gerne mal eine Umfrage beinhalten, die durchgeführt werden muss. Hierzu muss dann eine Grundschule besucht werden um dort mindestens 15 Schüler zu finden, deren Eltern damit einverstanden sind, dass man sie immer und immer wieder fragt: "Wer bist du?" Klar, sowas ist total gut für die Selbstreflexion eines Kindes und Gott sei Dank bekommen Eltern bei den Wörtern "psychologisch" und "Untersuchung" nicht schon einen Panikanfall, dass entweder ihr Kind ein Trauma erleidet, oder aber herauskommt, dass sie nicht so gute Eltern sind, wie sie dachten.
Hat man das erledigt muss man bloß noch 3mal die Woche arbeiten gehen, um sich sein Studium überhaupt finanzieren zu können. Studentenjobs sind wenigstens niemals schweißtreibend und meist mit großen Aufstiegschancen versehen. Bei McDonalds kann man ja mittlerweile auch Karriere machen...
Die meisten Unis bieten heutzutage ein breites Sport- und Kulturangebot für ihre Stundenten. Will man dies ausgiebig nutzen plant man also noch einen weiteren Abend ein für den Tanzverein, Chor oder die Theatergruppe und treibt natürlich mindestens 2mal die Woche Sport, denn als sich nur von Pizza ernährender Student muss man das Fett ja irgendwo lassen. Sollte man doch einmal zunehmen, da man aufgrund der Umweltschutzorganisation, der man beigetreten ist um den Lebenslauf aufzufrischen, leider nicht zum Sport gekommen ist, gibt es glücklicherweise keine nervigen Tanten, die einem in den Bauch kneifen und dazu krächzen: "Du hast aber auch zugenommen, oder?"
Apropos Lebenslauf: Natürlich muss man, um sich von anderen Studenten abzuheben, während des Studiums mindestens einen Auslandsaufenthalt vorweisen können. Die Studienverzögerung die so beinah zwangsläufig entsteht muss durch die doppelte Anzahl Bibliotheksstunden in der nächsten Prüfungsperiode kompensiert werden. Der Sport fällt erneut flach, die gesunde Ernährung auch und wieder steht die böse Tante hinter einem. Kneif. Kneif. Kneif.
In den Sommerferien, in denen man eigentlich ein freiwilliges Praktikum absolvieren wollte, muss man leider in die Kur. Diagnose: Burnout mit 22.

8 Kommentare:

Verena hat gesagt…

Der Rock! Wunderbar kombiniert! :-* Dein Post war sehr interessant; hab sehr schmunzeln müssen.

Anonym hat gesagt…

schmunzeln?
oh nein. dafür kenn ich's zu gut, ich fühlte mich verstanden. ich für meinen teil lebe momentan nach 2 monaten prüfungszeit (in den semester"ferien") nur noch auf donnerstag hin- wenn das grauen ein ende nimmt! dann 2 wochen frei und auf in's neue semester.
kopf hoch, da müssen wir durch, würd ich sagen!
liebe grüße, anna

Anonym hat gesagt…

Ich find übrigens gar nicht, dass du abnehmen musst, du hast doch eine super Figur! Aber was sag ich das, wenn mir das einer sagt, glaub ich es ja auch nie ;-)

Liebe Grüße
Annika

Tinderbel hat gesagt…

Vielen Dank für eure Kommentare!

@verena: menschen zum schmunzeln bringen freut mich besonders :)

@anonym: da hast du recht, wir müssen alle dadurch - schade nur, dass vor allem die älteren, die zu zeiten wo langzeitstudium noch möglich war so studiert haben, wie wir es gern täten - mit love und peace und rausch - kaum glauben, dass es heut anders läuft.

@anonym: danke dir - aber du hast recht, selbst ist man wohl nie zufrieden :P

Anonym hat gesagt…

Ich denke, dass ein Studium mit Stress verbunden ist, weiß jeder und kennt auch jeder, der mal studiert hat... Aber sieh doch nicht immer das Negative! Sei froh, dass du studieren kannst. Es gibt Schlimmeres im Leben als Student zu sein! Positiv denken!

Tinderbel hat gesagt…

@anonym: Ich glaub du hast mich missverstanden :D In dem Text geht es nicht darum, das Studentenleben schlecht zu machen, sondern es realistisch darzustellen. Und nicht so blumig, wie es sich unsere Eltern gern einreden.
Ich will dem Trugschluss entgegentreten, dass arbeiten anstrengend ist, und Student sein nicht.

Anonym hat gesagt…

Der größte Minuspunkt, den ich am Studieren sehe, ist der, dass jeder, der einer normalen Arbeit nachgeht, abends heimkommt und nichts mehr tunmuss, dasselbe am Wochenende. Ich hingegen komm von der Uni heim, muss Texte lesen oder Hausübungen machen und am Wochenende ist es genau dasselbe. Man kann einfach Arbeitszeit und Freizeit nicht mehr trennen oder unterscheiden.

Anonym hat gesagt…

Das ist doch nur ein ganz kleiner Lebensabschnitt. Man weiß doch, wofür man es tut. Ich bin sehr froh über diese Erfahrung!